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Johann von Glogau war Student und Professor an der Krakauer Akademie (seit 1817 Jagiellonen-Universität). In der polnischen Sprache, in die er mehrere Bücher der Bibel übersetzt hat, wird er unter anderem Jan z Głogowa oder Jan Głogowczyk genannt, es sind jedoch vielerlei Namensformen bekannt, darunter Johann von Schelling von Glogau.
Das Jahr seiner Geburt (1415 bis 1445) ist unklar, ebenso wie der Zeitpunkt der Erlangung der Magisterwürde 1430 oder erst 1468. Er hat in Krakau als Lehrer der Philosophie und Mathematik so erfolgreich gewirkt, dass durch ihn die Akademie einen Aufschwung nahm. Mit großen Geldopfern erbaute er auch ein Konvikt für seine Schüler, zu denen ab 1491 vermutlich auch Nicolaus Copernicus gehörte.
Er verfasste eine erklärende Ausgabe des Aelius Donatus und Kommentare zu fast allen Schriften des Aristoteles. Er vertrat einen Eklektizismus der sogenannten Alten und Neuen Logik.
Von ihm sind ab 1476 die frühesten Practica, astronomische Vorhersage-Broschüren, in deutscher Sprache überliefert.
Werke
Notae in computum ecclesiasticae
Computus chirometralis
Introductorium compendiosum in tractatum sphere material. Joa. de Sacrobusto. Cracovia 1506
Donati minoris Grammatici de octo partibus orationis declaratio. Liptzck 1509
Exercitium novae logicae. Cracovia, Haller, 1511
Tractatus preclarissimus in iudiciis astrorum de mutationibus aeris ... benerevisus. Cracovia 1514
Introductorium astronomiae in ephemerides. Cracouie, 1514
Introductorium in tractatum sphaerae Johannis de Sacrobusto. Argentoratum, 1518
Tractatus in iudiciis astrorum und ein
Minoris Donati de octo partibus orationis compendiosa interpretatis, Argentinum, 1515
↑Jonathan Green, Oliver Duntze: Johannes von Glogau and the Earliest German Practicas: On the Dating and Authorship of Fragmentary Prognostications. In: Gutenberg-Jahrbuch 88 (2013), S. 68–85.