Via Raetia ist heute ein Thema von großer Relevanz, da es einen direkten Einfluss auf unser Leben hat. Im Laufe der Geschichte war Via Raetia Gegenstand von Studien, Debatten und Kontroversen, und das ist kein Wunder, denn seine Bedeutung ist unbestreitbar. In diesem Artikel werden wir verschiedene Facetten von Via Raetia untersuchen und seine Beteiligung an verschiedenen Aspekten der Gesellschaft analysieren. Von seinem Ursprung bis zu seiner Projektion in die Zukunft, einschließlich seines Einflusses auf Kultur, Politik und Wirtschaft, werden wir uns mit einer eingehenden Analyse befassen, die es uns ermöglichen wird, die Bedeutung von Via Raetia in der heutigen Welt besser zu verstehen.
Via Raetia (auch Via Raetica und via retica) ist die neuzeitliche Bezeichnung für einen der wenigen Römerstraßenzüge, die den süddeutschen Raum, damals die ProvinzRaetia, mit Norditalien verbanden. Die Benennung folgt einer spätantiken Erwähnung in einem Werk des griechischen Geschichtsschreibers Zosimos um etwa 500 n. Chr. unter diesem Namen. Sie führte durch das Etschtal bis Bozen, von dort zum Brennerpass und weiter über das heutige Innsbruck, den Seefelder Sattel und Partenkirchen nach Augsburg und löste ab 200 n. Chr. die Via Claudia Augusta als wichtigste Straßenverbindung über die Ostalpen ab.
Ihr Ausbau begründete den Aufstieg des Brenners zum bis heute meistgenutzten Übergang der Ostalpen. Eine der wenigen Pilgerrouten über die Alpen auf der Romweg-Karte des Erhard Etzlaub aus dem Jahr 1500 folgt ihrem Streckenverlauf.
Kaiser Septimius Severus ließ um 200 n. Chr. die bestehenden Wege durch Brückenbauten und Wasserregulierungen zur befestigten Straße ausbauen und verkürzte so die Verbindung von Verona nach Augsburg von über 500 auf ca. 430 km, was zwei bis drei Tagesreisen weniger entsprach. Die Straße machte den Brenner zu einem wichtigen Alpenübergang und bildete die Grundlage für die mittelalterliche, nach Norden verlängerte ReichsstraßeVia Imperii.
Die Strecke ist im um 300 unter Diokletian abgeschlossenen Itinerarium Antonini als Route 275 verzeichnet. Eine Namensnennung Via Raetia ist jedoch aus dieser Zeit nicht bekannt. Erst um 500 n. Chr. wurde sie vom griechischen Geschichtsschreiber Zosimos unter dieser Bezeichnung erwähnt. Der Straßenzug ist auch in den im 12. Jahrhundert (vermutlich als Abschrift eines Originals aus dem 8. Jahrhundert) erschienenen Tabula Peutingeriana erkennbar, aber auch hier nicht benannt.
Lauren A. M. Hammersen: Via Raetia: A Roman Road in the Alps. In: The Ancient World, Bd. 40, 2 (2009), S. 164–185.
Karlheinz Dietz, Martin Pietsch: Zwei neue römische Meilensteine aus Mittenwald, in: Mohr, Löwe, Raute 6 (1998), S. 41–57. (online)
Anmerkungen
↑ abcWo Scarbia lag, ist nicht genau bestimmbar; die Entfernungsangaben in der Tabula Peutingeriana sprechen aber eher für den Bereich Mittenwald (das um 1120 selbst als Scernizwalt bezeichnet wurde), z. B. das ehemalige Kloster Scharnitz in Klais.
↑ ab"Il Brennero vi figura come «il passaggio delle Alpi retiche»; nello stesso modo, cinque secoli più tardi, Zosimo chiamerà la via del Brennero «via retica».", Carlo Battisti: L'Alto Adige nel passato e nel presente, Instituto di studi per L'Alto Adige, 1963, S. 1, Nachdruck in: Archivio per l'Alto Adige 1964, S. 1 (italienisch, Snippet-Ansicht auf Google Books).
↑ abHans Bauer: Die römischen Fernstraßen zwischen Iller und Salzach nach dem Itinerarium Antonini und der Tabula Peutingeriana. Neue Forschungsergebnisse zu den Routenführungen. Utz, München 2007, ISBN 978-3-8316-0740-2, Seite 14, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
↑ abcHans Bauer: Die römischen Fernstrassen zwischen Iller und Salzach nach dem Itinerarium Antonini und der Tabula Peutingeriana. Neue Forschungsergebnisse zu den Routenführungen. München 2007, S. 52ff und 103. Und Konrad Miller: Iternaria Romana. Römische Reisewege anhand der Tabula Peutingeriana dargestellt. Stuttgart 1916.